Kein Problem!
Bringen sie die Röntgenfilme und/oder Patienten-CDs mit ins
Krankenhaus. Unser ärztliches Personal entscheidet, welche Aufnahmen für
die Behandlung relevant sind. Diese Untersuchungen werden
Kein Problem !
Wir brennen ihre Untersuchung auf CD. Natürlich mit der original
Bildqualität (im medizinischen Bilddatenformat DICOM).
Selbstverständlich ist ein Programm zur Bildbetrachtung auf der CD
enthalten. Die CDs können von anderen klinischen und ärztliche
Einrichtung leicht in ihr System übernommen werden. Auf diesen Weg
können Mehrfachaufnahmen vermieden werden.
Bei jeder therapeutischen und diagnostischen Maßnahme
müssen der Nutzen und das Risiko für den Patienten abgewogen werden.
Bei nichtinvasiven diagnostischen Verfahren stellt die Gabe von
jodhaltigem Kontrastmittel und die Anwendung von Röntgenstrahlen eine
potentielle Gefährdung des Patienten dar. In der radiologischen
Diagnostik wird daher unterschieden zwischen bildgebenden Methoden mit
Röntgenstrahlung (Projektionsradiographie, Angiographie,
Computertomographie) und ohne Röntgenstrahlung (Magnetresonanztomographie).
Die Wirkung ionisierender Strahlung auf den menschlichen Körper kann
in stochastische und nichtstochastische Effekte unterteilt werden. Bei
nichtstochastischen Wirkungen ist die Schädigung an eine Dosisschwelle
(Beispiel: Hauterythem, Katarakt) gebunden. Der Schweregrad der
Schädigung hängt von der Höhe der Dosis ab.
Bei stochastischen Wirkungen
kann nach dem Zufallsprinzip die Schädigung auch bei kleinsten
Dosiswerten auftreten. Von der Dosis ist in diesem Fall die Häufigkeit,
jedoch nicht der Schweregrad (Beispiel: Mutation, Tumorinduktion)
anhängig.
Ziel des Strahlenschutzes ist es, "nichtstochastische"
Wirkungen zu verhindern und das Auftreten "stochastischer" Wirkungen auf
ein annehmbares Maß zu begrenzen. Dies gilt sowohl für den Patienten
als auch für die bei der Untersuchung anwesenden Personen. Die
biologische Wirkung der Strahlung hängt von der Strahlenempfindlichkeit
des Gewebes, von der Dosis, der Energie und dem Applikationszeitraum der
Röntgenstrahlen ab. Die Strahlenempfindlichkeit der Gewebe und Organe
ist sehr unterschiedlich. Niedrigdifferenzierte Gewebearten mit hoher
Zellteilungsrate besitzen im Gegensatz zu hochdifferenzierten
Gewebearten mit niedriger Zellteilungsrate eine hohe
Strahlenempfindlichkeit. Beispiele für eine hohe Strahlenempfindlichkeit
sind Knochenmark, Gonaden, Dünndarm; Beispiele für eine niedrige
Strahlenempfindlichkeit Lunge, Niere, Leber, Muskeln.
Der Einsatz neuer Film/Folien-Kombinationen (Empfindlichkeitsklasse
400) hat in den letzten Jahren zu einer deutlichen Senkung der
Strahlenexposition der Thoraxaufnahmen geführt. Da bei der digitalen
Radiographie die Exposition ebenfalls entsprechend der
Empfindlichkeitsklasse 400 durchgeführt werden kann, die Anzahl der
Fehlbelichtungen aber geringer und zusätzliche Aufnahmen (z.B.
Thorax/Mediastinum) häufig überflüssig sind, führt die neue
Untersuchungstechnik zu einer weiteren Reduktion der Strahlenexposition.
Demgegenüber ist die Computertomographie mit einer höheren
Strahlenexposition verbunden. Der Einsatz der Spiral-CT führt im
Vergleich zur Standard-CT zu einer gleichen, in zahlreichen Fällen aber
auch zu einer höheren Strahlenbelastung. Insbesondere bei dünnen
Schichten, die für eine hochwertige dreidimensionale Bildrekonstruktion
erforderlich sind, ist eine deutliche Dosissteigerung notwendig.
In Tab.
1.2. werden die Organdosen der Lunge und der Mamma in Milligray (mGy)
bei Thoraxuntersuchungen unter verschiedenen Untersuchungsbedingungen
dargestellt. Es zeigt sich, daß die Lungendosis bei der Thoraxaufnahme
nur ungefähr 1/100 der jährlichen natürlichen Strahlenexposition
entspricht, daß jedoch die Mammadosis bei der Computertomographie die
Dosis der Mammographie um den Faktor 10 übersteigt.
Einerseits liefern
die Thoraxaufnahme und die Computertomographie wichtige Informationen
für eine Therapie, andererseits besteht bei niedrigen Dosiswerten die
Wahrscheinlichkeit eines stochastisch-somatischen Spätschadens. Dieser
Gegensatz erfordert vom untersuchenden Arzt vor der Durchführung einer
Röntgenuntersuchung eine Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses unter
Berücksichtigung der individuellen Patientensituation (Alter,
Schwangerschaft usw.)
In einem Beitrag von Stender und Saure (1995) wird
der Nutzen radiologischer Untersuchungen anhand der Auswirkungen auf
die Klärung und Sicherheit des ärztlichen Urteils, des Beitrags zur
Gesamtdiagnose und des Einflusses auf die Therapiewahl grob abgeschätzt.
Danach wird der Schätzwert auf die Gesamtzahl der Röntgenuntersuchungen
bezogen und in Prozenten als Nutzanteil dargestellt. Für die
Risikoabschätzung wird bei niedrigen Strahlendosen eine
Sterblichkeitswahrscheinlichkeit von 5 x 10¯² pro Sv (Sievert) für die
Gesamtbevölkerung alters- und geschlechtsunabhängig angenommen. Aus
diesen Werten wird das Krebssterberisiko abgeschätzt. Der Alterseinfluß,
der mit zunehmendem Alter zu einer Risikominderung führt, im Alter
unter 30 Jahren aber mit einer Erhöhung verbunden ist, wurde in den
Berechnungen berücksichtigt.
In der Tab. 1.3 wird das Verhältnis des
geschätzten Nutzens zum nominellen altersabhängigen Krebssterberisiko
dargestellt. Die Tabelle zeigt, daß auch bei radiologischen
Untersuchungen mit höherer Dosis der Nutzen allgemein das Risiko
deutlich übersteigt. "Das Unterlassen einer indizierten Untersuchung
kann wesentlich schwerwiegendere Behandlungsfolgen für den Patienten
haben als das angenommene stochastische Risiko."
Die Minimierung des Risikos setzt eine strenge Indikation und die
Wahl der geeigneten Untersuchungstechnik voraus. Bei Röntgenaufnahmen
besteht über das Signal-Rausch-Verhältnis eine enge Beziehung zwischen
der Dosis und der Bildqualität. Anzustreben ist es, mit der geringsten
Dosis zur Diagnose zu kommen. Dies erfordert eine Bildqualität, die
nicht so hoch wie möglich, sondern so hoch wie notwendig ist. Die
digitale Radiographie bietet, bedingt durch ihren großen Dynamikbereich,
gute Voraussetzungen für eine weitere Reduzierung der
Strahlenexposition. Neue Techniken der Dosissteuerung bei der
Computertomographie, die auf einer Dosisregelung in Abhängigkeit von dem
jeweils durchstrahlten Volumen aufbauen, werden ebenfalls zu einer
Dosisreduktion führen.
Organdosen der Lunge und der Mamma in mGy bei Thoraxuntersuchungen unter verschiedenen Untersuchungsbedingungen (nach Stender u. Saure)
Untersuchung | Lunge (mGy) | Mamma (mGy) |
---|---|---|
Thoraxaufnahme p.-a. (125 kV) | 0,15 | 0,04 |
Thoraxaufnahme a.-p. (125 kV) | 0,17 | 0,35 |
Thoraxaufnahme seitl. (125 kV) | 0,2 | 0,3 |
Mammographie (D=4cm) | 0,1 | 2,0 |
CT-Thorax | 21,0 | 2,3 |
Natürliche Strahlenexposition pro Jahr | 12,0 | 1,2 |
Verhältnis des geschätzten Nutzens zum nominellen altersabhängigen Krebssterberisiko (CPR 60) (nach Stender und Saure)
Region | Nutzen in % | Altersabhängiges Risiko x 10^6 | Nutzen-Risiko-Verhältnis |
---|---|---|---|
Thorax | 30 | 1,2 | 250.000 |
Abdomen | 30 | 6 | 50.000 |
LWS | 20 | 27 | 7.400 |
Harntrakt | 25 | 36 | 7.000 |
Kolon | 30 | 57 | 5.200 |
CT-Abdomen | 50 | 280 | 1.800 |
CT-Thorax | 40 | 240 | 1.700 |
In der Röntgenabteilung des Brüderkrankenhauses werden ausschließlich moderne, niederosmolare, nichtionische Kontrastmittel eingesetzt. Im Vergleich zu ionischen Kontrastmitteln ist in das Kontrastmittelrisiko bei nichtionischen Kontrastmitteln etwa um einen Faktor 8-10 geringer. Die Art der Kontrastmittelrisiken bleibt unverändert, geringer wird nur die Häufigkeit.
Risikofaktoren bei jodierten Röntgenkontrastmitteln:
Risikoart | Risikoerhöhung |
---|---|
Frühere RKM-Nebenwirkungen | 4 - 10 fach |
Asthma bronchiale | 4 - 9 fach |
Coronarerkrankung | 3 - 7 fach |
Allergie | 2- 5 fach |
Niereninsuffizienz | 2- 5 fach |
Diabetes mellitus | 2- 4 fach |
Ekzem | 2 fach |
Alter > 60 Jahre | 2 fach |
1. Leichte Allgemeinreaktionen:
2. Mittelschwere Reaktionen:
3. Schwere Reaktionen:
Störung der Vitalfunktionen des
4. Tod:
Häufigkeit der Nebenwirkungen bei nichtionischen niederosmolaren Kontrastmitteln
Leichte Reaktionen | 1 : 30 | bis 1 : 600 |
Schwere Reaktionen | 1 : 1.700 | bis 1 : 10 000 |
Tod | 1 : 170 000 | bis 1 : 2.000.000 |
Zeitliches Auftreten von RKM - Nebenwirkungen:
Spätreaktionen (Exanthem, Oedem, Purpura, Schleimhautschwellung) erst nach wenigen Tagen möglich !
Risikofaktoren:
Bei nierengesunden ambulanten Patienten wird in 0,6 %, bei
hospitalisierten nierengesunden in 4 % eine KM-induzierte
Nierenfunktionsstörung ausgelöst.
Bei diabetischer Nephropathie wird
in 70 %, bei vorbestehender Nierenerkrankung in 22 % eine akute
Niereninsuffizienz ausgelöst. Das Maximum der eingeschränkten
Nierenfunktion wird nach 4 -7 Tagen erreicht (Kreatinin), gefolgt von
einer langsamen Reparationsphase über 1-4 Wochen mit Abfall des
Serumkreatinins.
Die Nierenschädigung ist eine dosisabhängige Nebenwirkung !
Maximaldosis = 5 ml / kg KG / Serumkreatinin (mg/100 ml)
Plasmozytom
Bei normaler Dosierung eines nichtionischen niederosmolaren
Röntgenkontrastmittels und nicht eingeschränkter Nierenfunktion,
fehlender Bence Jones - Proteinurie und ausreichender Hydratation ist
keine Risikoerhöhung zu erwarten. Bei Paraproteinurie reichliche
Hydratation !!!
Geringe Mengen freies Jodid können eine Hyperthyreose oder eine thyreotoxische Krise auslösen.
Das allgemeine Risiko einer thyreotoxischen Krise beträgt 1 : 50 000
Risikofaktoren:
Bei der Knotenstruma besteht die Gefahr der Dekompensation eines
autonomen Adenoms oder einer diffusen Autonomie; die Gefahr der
Entstehung einer schweren Hyperthyreose ist insgesamt allerdings
geringer als bei einem Morbus Basedow.
In den o.g. Fällen sollte zunächst nur eine Nativröntgenuntersuchung
durchgeführt werden bis zum Vorliegen der Ergebnisse der
Schilddrüsenfunktionsdiagnostik. Nach der Gabe von jodierten KM ist die
Schilddrüse für Wochen bis Monate sowohl für die Schilddrüsendiagnostik
als auch für eine evtl. erforderliche Radiojodtherapie blockiert.
Prophylaktische Blockierung:
(falls in Ausnahmefällen trotz vorhandener Risikofaktoren eine Untersuchung mit jodhaltigem RKM unumgänglich ist):
Praemedikation bei Risikopatienten:
Bei der Überweisung zur Kontrastmitteluntersuchung in die Radiologie muß unbedingt auf Risikofaktoren (z,B. Allergie, Einschränkung der Nierenfunktion, Hyperthyreose ) hingewiesen werden !!!
Prof. Dr. med. Winfried A. Willinek, Chefarzt des Zentrums für Radiologie, Neuroradiologie, Sonographie und Nuklearmedizin, beantwortet für das Online-Portal "Frag-den-Professor.de" die wichtigsten Fragen zur Intervention beim Prostatakarzinom.
Dabei werden im Rahmen kurzer Video-Botschaften nachfolgende Themen aufgegriffen:
Hier finden Sie die Video-Beiträge:
Frag-den-Professor.de - Profil Prof. Dr. med. Winfried A. Willinek